/

 

 

Wie auf der Feigenplantage bemühe ich mich auch bei der Baumschule meist erfolgreich nicht immer den günstigsten oder faulsten Weg, sondern einen nachhaltigen und naturverträglichen Weg zu gehen, deswegen:

Gebrauchte Töpfe und Kübel, falls irgendwie verfügbar

Torffreie Erde

Dünger aus der Region


Grundsätzliches vorab: 

- alle angebotenen Feigensorten sind jungfernfrüchtig und tragen ohne Einschränkungen ohne zweite Sorte Früchte 

-Die meisten angebotenen Sorten funktionieren sowohl im Topf als auch ausgepflanzt sehr gut.

- alle allgemein kolportierten Angaben über irgendwelche Minusgrade, die eine Sorte X oder Y abhaben kann, sind unseriös - die Feige ist schlicht nicht als uneingeschränkt winterhart in unseren Breiten zu bezeichnen. Tatsächlich ist eine fachmännisch gepflanzte Feige aber, egal wie stark sie oberirdisch im Winter leiden sollte, nie mehr totzukriegen. Die Winterhärte und Regelmäßigkeit der Ernte hängt weniger von der Sorte ab,  sondern stellt sich mit den Jahren und dem Geschick des Gärtners ein.

-eine einfachtragende Sorte kann dauerhaft mit einem minimalem Platzaufwand von etwa 2m² auskommen, denn man kann sie theoretisch jeden Winter zurückschneiden. Als dekorative Hohlkrone erzogen sollte man mit einer Standfläche mit einem Durchmesser von mindestens 2,5m rechnen. Wem Ernteerträge auf kleinstem Raum am wichtigsten sind, der erzieht Spaliere. Diese können um Fenster und Kamine herum und in mehrere Etagen erzogen werden und letztendlich ganze Fassaden ausfüllen. Dennoch empfehle ich hier schon ab 5 Meter Hausbreite zwei verschiedene Sorten zu pflanzen, damit man um verschiedene Erntezeitpunkte und -geschmacksnuancen  bereichert wird.

Grundsätzlich unterscheide ich in unseren Breiten zwei verschiedene Wege zur Ernte:

- die erste Möglichkeit besteht darin, eine zeitige, einfachtragende Sorten anzubauen. Selbst nach totalem oberirdischen Rückfrost im Winter kann eine solche Sorte in der darauffolgenden Saison forniti, also Früchte am diesjährigen Holz, tragen. Diese Ernte fällt in die Monate September und Oktober. Grundsätzlich können sie somit auf komplett freies Feld - doch lässt sich die Ernte in beide Richtungen verlängern, je wärmer der Standort ist. Dies muß nicht unbedingt der sonnigste Fleck im Garten sein, sondern ist mitunter auch ein gut windgeschützter Fleck im Garten. Hier gilt es sich abends rauszustellen und in den eigenen Garten reinzuspüren.


- die zweite Möglichkeit besteht im Anbau von gut verholzenden, zweimaltragenden Sorten. Diese muß man oberirdisch weitestgehend heil durch den Winter bringen, damit sie einem im Juli, August des Folgejahres die fioroni am letztjährigen Holz ausreifen (Die zweite Ernte bleibt in den meisten Regionen Deutschlands vorerst die Ausnahme). Da es zu dieser Zeit überall im Garten warm ist, ist das wichtigste Kriterium der Standortwahl der Schutz vor Winterwind aus Nord und Ost eben um oberirdische "Gefriertrocknung" zu minimieren. In den ersten Jahren muß man gerade auf guten Böden und in niederschlagsreichen Regionen mit starken Erfrierungen leben. Denn Feigen geht es bei uns schlicht zu gut und erst wenn der jugendliche, krautige Wildwuchs nach einigen Jahren einem gut verholzenden Triebabschluss weicht, werden die Ernten größer und regelmäßiger.


- Für den Anfang sei ein Duo aus einer einmaltragenden und einer zweimaltragenden Sorte empfohlen.



Generell gibt es kein Patentrezept für ganz Deutschland. Während etwa in Breisgau und der Pfalz kaum etwas falsch gemacht werden kann, spreche ich ganz unterschiedliche Empfehlungen für das wintermilde Nordwestdeutschland und Südbayern aus. Meine Erfahrungen sammle ich erfolgreich seit Jahren hier bei 7,9°C Jahresmittel mit recht starken kontinentalen Witterungseinflüssen im Winter. Doch die Anbaueignung hört "darunter" noch lange nicht auf. Wer bereit ist, etwas in die Erziehung eines Wandspaliers zu investieren und die nötige Geduld mitzubringen wird auch im Bayrischen Wald, den Mittelgebirgsregionen und in erstaunlich weit oben in den Alpen Feigenfrüchte ernten können.




Das Sortenspektrum:

Blanche

Bornholmfeige

Brown Turkey

Brunswick

Col de dame noire

Dalmatie

Feige von Györ

Grise de St. Jean

Klementine

Lila Zigarrenfeige

Madeleine des deux saisons

Marseillaisse

Negronne aka Violette de Bordeaux

Noire de Bellone aka Sultane

Pastilliere aka Rouge de Bordeaux

Ronde de Bordeaux

Pfälzer Fruchtfeige (hell und dunkel)

Feige der preuischen Schlösser

Sultane aka Noire de Bellone

White Genoa


Zum Verkauf kommen ausschließlich stattliche, gut verholzte Kübelpflanzen in Eimern mit 10 Liter Volumen aufwärts. Die Ronde de Bordeaux stellt meine Hauptsorte dar und kann ich ab 50€ je Exemplar anbieten. Die anderen Sorten beginnen bei 60€. Abholung ist nur nach Terminvereinbarung in meiner Gärtnerei möglich. 

Ich selbst bin nicht auf Paketversand von einzelnen Büschen eingerichtet. Somit kann ich nur anbieten, Pflanzen per Spedition auf Halbeuropalette (5-8 Stück)  oder Europalette( 10-18 Stück) zu versenden. Ab 6 Pflanzen gibt es den Speditionsversand auf dem Festland gratis. Auch eine Zustellung in Österreich und der Schweiz ist möglich.

Paketversand von Einzelpflanzen ist ab sofort über Florian Haller von der pawpawschule.de möglich!



 Ich empfehle im Zweifelsfall immer DIE Anfängersorte überhaupt:

Ronde de Bordeaux


• Die selbstfruchtende, jungfernfrüchtige Feigensorte 'Ronde de Bordeaux' liefert äußerst schmackhafte, oft tiefschwarze Früchte mit rotweinfarbenem, saftigem Fruchtfleisch. Wegen ihrer geringen Größe reifen diese schon früh - ab Ende August - und lange - bis Anfang November - hervorragend aus.
• Die Frage nach der Winterhärte erübrigt sich bei dieser Sorte, da sie, selbst wenn sie im Winter oberirdisch komplett erfrieren sollte, im Frühjahr wieder stark aus dem Stock austreibt und die Früchte am neuen Trieb ausreift. Eine sehr regelmäßige Ernte im vollkommen ungeschützten Freiland gibt es in allen Regionen mit mehr als 7,5°C Jahresmitteltemperatur. In raueren Klimaten kann diese nur noch bei Pflanzung in wärmegeschützten Gartenecken, als Wandspalier oder mit Vliesauflage in Frühjahr und Herbst garantiert werden. Oft gibt es auch am letztjährigen Holz schon ein paar Naschfrüchte im Juli, da die Sorte nicht streng einmaltragend ist. Einziges Risiko für eine satte Ernte sind Spätfrostschäden am jungen Austrieb im Frühjahr, Hagel und Dauerregen. Totalausfall der Ernte ist fast unmöglich.
• Diese Sorte verzeiht auch bei Kübelhaltung Pflegefehler ohne gleich alle Früchte von sich zu werfen. Im Topf kann man ein Exemplar auch zum Hochstamm erziehen, falls man im Sommer unter ihrem Schatten sitzen will. Die Überwinterung sollte erst nach Einwirken einiger Wochen Kälte und leichter Fröste und dann so dunkel, kühl und windgeschützt wie möglich erfolgen. Moderne Keller mit mehr als 6-8°C erweisen sich als ungeeignet.
• Bei der Pflanzung im Garten unbedingt eine Handbreit tiefer in die Erde setzen. Ich empfehle explizit den natürlichen Wuchs als Busch zuzulassen. Entweder durch jährliches auf den Stock setzen im Winter, um ihn in kleine Gartennischen zu zwingen. Durch Auslichten zur Erziehung als Busch mit Hohlkrone, falls man der Feige erlauben will, Größen von bis zu 3 bis 4 Meter Höhe und Breite zu erreichen. Demnächst biete ich noch exklusiv für Abholer zum Halbbogen erzogene Feigenspaliere inklusive Metallbogen und gebrauchtem Agrarvlies an. Hiermit ist man jedem Spätfrost gewappnet und kann die Erntesaison in beide Richtungen um 1-2 Wochen verlängern.
• Des Weiteren kann man Feigen auch in ein Gewächshaus setzen. Hierbei sei aber darauf verwiesen, dass Schädlinge wie Thripse, Spinnmilben und Schildläuse, die sonst außerordentlich robuste Feige ärgern können. Beheizte Wintergärten eignen sich grundsätzlich, aber auch hierbei muß für den Topf ein Überwinterungsplatz wie oben beschrieben zur Verfügung stehen.



.